Google arbeitet an einem Entwicklung, das unter dem Namen Google Glass bereits präsentiert wurde. Es dreht sich um eine Brille mit Mikrodisplay und Fotokamera, die über Spracheingabe gesteuert werden kann. Durch Darstellen von Zusatzinformationen kann eine Hilfe bei komplexen Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.
Zu den Eigenschaften des Geräts gehört etwa, dass der Träger der Sehhilfe Angaben der Umgebung ins Internet überträgt und seinerseits passende Vorschläge, beispielsweise von Navigationshinweisen, aus dem Netz erhält. Weiterhin stehen auch die alltäglichen Funktionen von Handys und Videokameras zur Verfügung.
Mit Augmented Reality vermögen digitale Planungsdaten effektiv mit vorhandenen realen Geometrien abgeglichen werden. Die Technologie ermöglicht ebenso den großen Gebrauch von online zu konsumierenden Absicherungsmethoden bei der Verknüpfung von technisch dargebotenen Daten mit echten Prototypen bzw. Konstruktionen.
Beispielsweise kann für einen Mechaniker die Teile eines Gerätes beschriftet werden, und er erhält Arbeitsanweisungen. Im Gesundheitssektor kann erweiterte Wirklichkeit benutzt werden, um etwa ein Abbild nicht erkennbarer Elemente zu gestatten. Beispielsweise kann dies intraoperativ geschehen, als Röntgenblick für den Operateur, als Grundlage kann die vorheriger Tomografie oder aktuellen Bilddaten von Ultraschallgeräten oder offenen Kernspintomografen dienen.
Der Arzt betritt den OP und setzt sich ein kleines Gerät mit einer Datenbrille auf den Kopf. Auf dem Bildschirm in der Brille sieht er den Kranken exakt so, wie er in Realität auf dem OP-Tisch liegt. Aber auf Knopfdruck erkennt er noch allerhand mehr: Er kann Lage für Lage in den Leib hineinblicken, durch Haut und Muckis hindurch, ausgenommen die Knochenbereiche. Nachdem er sich einen Überblick verschafft hat, beginnt der Chirurgin mit den Eingriff: Er macht eine eher kleine Öffnung in den Körper, mit den er seine Instrumente Endoskop, Katheter oder Bohrmaschine einführt. Wo er den Durchschnitt platzieren muss, ist in der Datenbrille auf dem Display markiert. Dort kann er auch genau verfolgen, wo sich seine Instrumente befinden. Er sieht sie unter den Organen, Knochenbereich und Blutgefäßen, als ob er selbst über einen Röntgenblick verfügen würde.
Noch ist das Anwendungsbereich Zukunftsmusik. Eine Forschergruppe aus Informatikern und Praxen in München hat sich die Aufgabe gesetzt, die Tätigkeit in der minimalinvasiven Chirurgie zu vereinfachen. Die Fraktion schafft an einem System zur Illustration und zur chirurgischen Navigation, das Augmented Reality nutzt. Erweiterte Wirklichkeit heißt die Technik deshalb, weil es das Bild der Wirklichkeit um Zusatzinformationen aus dem Computer ergänzt.
Unter einem AR-System (kurz ARS) versteht man das System der bautechnischen Einzelteile, die nötig sind, um eine Augmented-Reality-Anwendung aufzubauen: Fotokamera, Trackinggeräte, Unterstützungssoftware usw.
Erweiterte Realität kann in praktisch allen Bereichen des Alltags zur Anwendung gelangen. Monteure würden sich den nächsten Arbeitsschritt direkt in ihr Sichtfeld überlagern können; Soldaten oder Katastrophenhelfer würden sich Ziele und Gefahrenzonen im Gelände anzeigen lassen können und Designer würden mit wirklichen und virtuellen Kollegen am selben mehrschichtigen Modell arbeiten können. Mit fortschreitender Technik können sich dieses futuristische Anwendungsszenarien ermöglichen: Elektrische Geräte, die nur scheinbar existieren, aber auf echte Berührungen reagieren, künstliche Sinneserweiterungen wie den Röntgenblick und Computerspiele in freiem Gelände.